Wer sich dies Szenario als völlig unrealistisch oder zumindest sehr langweilig vorstellt, hat sich getäuscht. Die Klassen CK17 und PK17 verbrachten im Juni 2019 zusammen mit ihrer Lehrerin Johanna Hänsel und dem Ausbilder Thomas Weber (Boehringer Ingelheim) vier ausgefüllte, lehrreiche und unterhaltsame Tage in Dortmund, in denen auch Spaß und Geselligkeit nicht zu kurz kamen.Täglich gab es einen gemeinsamen Programmpunkt mit fachlichem Hintergrund, den Rest des Tages konnten die Schüler und Schülerinnen nach eigenen Interessen und Bedürfnissen gestalten.
Nach Ankunft am Dienstag im zentral in der Innenstadt gelegenen Hostel, wurde Dortmund bei einem kurzen Stadtrundgang erkundet und schon einmal mögliche Restaurants und Kneipen für die Abendgestaltung ausfindig gemacht.
Mittwochs stand ein Besuch bei microParts GmbH auf dem Programm. MicroParts gehört zu Boehringer Ingelheim, der Firma, bei der fast alle der beteiligten Azubis ihre Ausbildung erhalten. In Dortmund fertigt microParts den innovativen Tascheninhalator Respimat®, der dann im Hauptwerk Ingelheim mit Arzneimitteln gegen Asthma gefüllt und fertiggestellt wird. Da viele Azubis daher bereits selbst bei der Arbeit mittel- oder unmittelbar mit dem Respimat® Berührung hatten, war es nun besonders interessant zu sehen, wie dieser gefertigt wird und wie er seine spezielle Verneblung erzielen kann. Neben den kompetenten Erläuterungen von Herrn Giowanowicz war der Workshop „einen Respimat selbst zusammenbauen“ das Highlight des Tages. Aus vielen Einzelteilen konnte jedeR einen voll funktionsfähigen Respimat® zusammensetzen und mit nach Hause nehmen. Ein Werksrundgang und ein gemeinsames Essen in der Kantine rundeten den gelungenen Besuch im Hause microParts ab.
Die DASA, die deutsche Arbeitssicherheits-Ausstellung war am nächsten Tag unser Ziel. Hinter dem doch eher spröde klingenden Titel verbirgt sich ein sehr modernes Museum mit vielen interaktiven Möglichkeiten, Dauer- und Wechselausstellungen. Das Museum zeigt anschaulich, wie die Entwicklung und Bedeutung von Arbeitssicherheitsmaßnahmen vom Beginn der Industrialisierung bis heute verlaufen ist. Hier nahmen wir an einer Führung im allgemeinen Bereich und - wie für die Ausbildungsgänge angemessen und von besonderem Interesse - im Bereich Gefahrstoffe teil, bevor alle Azubis weitere Themen auf eigene Faust erkundeten. Hervorzuheben war die Sonderausstellung zu Verkehr und Mobilität, die dazu anregte, das eigene Mobilitätsverhalten zu überdenken und ggf. zu ändern.
Am Freitag, dem Abreisetag, stand vormittags noch ein Besuch im Apothekenmuseum auf dem Programm. Diese größte private pharmaziehistorische Sammlung im deutschsprachigen Raum ist direkt über den Räumen der Apotheke des Inhabers am Rand der Dortmunder Innenstadt untergebracht. Im Stil einer alten Apotheke sind weit über 10 000 Exponate liebevoll angeordnet, aufbewahrt und im Rahmen einer Führung zu besichtigen. In zwei Gruppen, geleitet vom Besitzer selbst sowie einer langjährigen Angestellten, sahen wir überraschende alte Arzneimittel („echtes Einhorn“, pulverisierte Mumie, eingelegte Schlangen u.v.a.). Wir bewunderten alte Gerätschaften und wertvolle Arzneibücher und bestaunten die prachtvollen Ausstattungen alter Apothekenräume. Man merkte bei den Führungen, dass im Museum wirklich das Herzblut des Inhabers und seines Teams steckt. Sogar jede alte Maschine ist prinzipiell funktionsbereit und die Azubis durften selbst manches ausprobieren, zum Beispiel die Herstellung von Pillen an einem alten Pillenbrett.
Neben diesen gemeinsamen fachlichen Exkursionen konnten die Schüler und Schülerinnen reichlich Zeit für eigene Unternehmungen nutzen - diese gingen vom obligaten „shoppen gehen“ über Fitnessstudio und gemeinsames Bowling bis zum Besuch des deutschen Fußballmuseums. Schön waren auch die gemeinsamen Abendessen in der ganzen Gruppe oder die Billardrunden im Foyer des Hostels.
Insgesamt war es eine sehr gelungene Klassenfahrt zum Ende des Schuljahres. Mit einer kleinen Nachfeier, zu der die beiden Klassen ihre Ausbilder aus den Betrieben, die Schulleitung und die zur Fahrt verhinderten/kranken KollegInnen einluden und bei der sie in anschaulichen Präsentationen vom Erlebten berichteten, wurde die Fahrt gekonnt abgerundet.